CHRISTLICHE ESSENSTRADITION: WAS AN KARFREITAG GEGESSEN WERDEN SOLLTE – UND WAS NICHT

Karfreitag-Kulinarik

Christliche Essenstradition: Was an Karfreitag gegessen werden sollte – und was nicht

Von Aschermittwoch bis Ostersamstag fasten gläubige Christen. Seinen Höhepunkt erreicht die Fastenzeit am Karfreitag. An ihm gilt eine besondere Speisetradition.

Frankfurt – Ostern ist das höchste Fest des christlichen Kalenderjahrs. Wenn am Ostersamstag die Osterfeuer brennen, endet damit auch die Fastenzeit für gläubige Christen. Sie beginnt traditionell am Aschermittwoch und beträgt bis Ostersamstag insgesamt 46 Tage.

Katholiken sollen in der Fastenzeit vom Aschermittwoch bis Ostersamstag sowie an allen Freitagen kein Fleisch essen. Außerdem ist ihnen an Aschermittwoch und Karfreitag nur eine Hauptmahlzeit erlaubt. Symbolisieren soll dies einen bewusst erlebten spürbaren Verzicht im Gedenken an Jesus Christus sowie die Bereitschaft, sein Leiden nachzuerleben und gleichzeitig Buße zu tun.

Als Höhepunkt des Fastens gilt Karfreitag. Auch an diesem Tag verzichten gläubige Christen traditionell auf Fleisch – und essen stattdessen Fisch. Die Deutsche Bischofskonferenz verweist darauf, dass katholische Christen zwischen 18 und 59 Jahren am Tag der Abstinenz eine normale „Stärkung“ einnehmen und zweimal eine kleine Mahlzeit zur Stärkung essen dürfen. Auf Fleisch soll an Karfreitag komplett verzichtet werden. Für Kranke, Reisende und all jene, die durch andere Umstände an der Abstinenz gehindert werden, gibt es aber Ausnahmen.

An Karfreitag gibt es Fisch statt Fleisch – diese Gerichte werden weltweit serviert

Welcher Fisch Karfreitag serviert wird, ist der Tradition nach aber nicht festgelegt. Damit unterscheidet sich Deutschland durchaus von einigen anderen Ländern der Welt, in denen an Karfreitag ganz konkrete Fischgerichte auf dem Speiseplan stehen: Hierzu gehört etwa „pickled fish“ (Kabeljau, ähnlich wie Brathering zubereitet) in Kapstadt oder die Suppe „Chupe de Viernes Santo“ in Peru – sie besteht aus Fisch, Meeresfrüchten, Kartoffeln und Gemüse). In Brasilien wiederum gibt es an Karfreitag Stockfisch („Bacalhau“).

Welche Fische aber essen die Deutschen an Karfreitag besonders gerne? Das weiß Heiko Dageförde, Manufakturleiter der Deutsche See GmbH in Bremerhaven: „In der Regel kommen Lachs (Platz 1), Seelachs (Platz 2), Rotbarsch (Platz 3), Kabeljau (Platz 4) oder Forelle (Platz 5) auf den Tisch.“

Zu Hause gebe es also tendenziell eher die klassischen Fischarten, daran habe sich auch in den letzten Jahren nicht viel verändert. „Selbst für den Besuch im Restaurant gilt, die Deutschen favorisieren Lachs“, erklärt Dageförde. Beliebt seien außerdem auch Forelle (Platz 2) und Kabeljau (Platz 3). Beim Restaurantbesuch entscheiden sich einige Dageförde zufolge aber auch für edle Fischspezialitäten wie Seeteufel (Platz 4) und Steinbutt (Platz 5).

Fisch empfiehlt sich nicht nur in der Osterzeit – was aber macht ihn so gesund?

Fisch zu essen empfiehlt sich aber nicht nur an Karfreitag, sondern generell. So lautet auch der Rat der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die in ihrer aktuellen Ernährungsempfehlung dazu aufruft, Fleischkonsum zu reduzieren und „ein bis zweimal Fisch pro Woche“ zu essen. Denn nicht nur liefern sogenannte fette Fische wie Lachs, Makrele oder Hering wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Fisch ist generell reich an Protein, zudem enthält Seefisch wie Kabeljau oder Rotbarsch Jod.

Welche Nährwerte bekannte Fischsorten außerdem enthalten, lässt sich in folgender Tabelle erkennen.

FischsorteKalorienEiweiß (in g)Fett (in g)Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Forelle130\t16.07.02.5
Hecht8518.40.90.2
Heilbutt12020.63.91.2
Lachs20019.913.42.5
Seelachs8019.30.30.1

Zudem enthält Fisch wichtige Nährstoffe wie hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Allen voran die lebensnotwendigen und für die Gesundheit wichtigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA (Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure). Kaum ein anderes Lebensmittel kann diese ungesättigten Fettsäuren in der Masse anbieten, wie verschiedene Fischsorten es können. Neben der Gesundheit von Herz und Gehirn wirken sich diese Fettsäuren auch besonders positiv auf das Immunsystem aus. (fh)

2024-03-29T08:16:47Z dg43tfdfdgfd