WARUM ES AUF DER DRESDNER WEINMESSE AM WOCHENENDE AUCH SEKT GIBT

Viele Winzer produzieren heute eigene Sekte. Was macht sie so besonders?

Wenn am Wochenende 40 Winzer aus Baden und Württemberg in Dresden ihre Weine präsentieren, so haben die meisten von ihnen auch Sekte dabei. Denn Sekt ist nicht nur bei festlichen Anlässen beliebt, sondern auch ein willkommener Begleiter zum Essen oder in der Theater-Pause. Im Schnitt 38 Gläser im Jahr trinkt jeder Deutsche ab 16 Jahren.

Allerdings ist längst nicht alles Sekt, was schäumt und prickelt. Sekt darf sich nur ein Schaumwein nennen, dessen Kohlensäure bei der Gärung entsteht und mindestens 3,5 bar Innendruck erzeugt. Nicht zu verwechseln mit dem billigeren Perlwein, bei dem die Kohlensäure zugesetzt werden darf.

Die Krönung aber ist ein Winzersekt. Nur anspruchsvolle deutsche Sekte, die aus selbst erzeugten Trauben im Flaschengärungsverfahren gewonnen werden, dürfen sich so nennen. Das Verfahren ist vergleichbar mit Champagner – nur dass beim deutschen Winzersekt Heimat ins Glas kommt.

Heidi Schindler vom Weingut Lämmin-Schindler bringt zur Weinmesse in Dresden einen Winzersekt Extra Brut Rosé mit. Zwar perlt es immer häufiger rosé oder rot im Sektkelch. Doch mehr als 80 Prozent machen die weißen Winzersekte aus. Dabei zeigt jede Flasche, wer mit seinem Namen persönlich für den Inhalt einsteht. „Winzersekte sind einzigartig, weil sie vom speziellen Charakter der Erde, des Klimas und der typischen Reben ihres Anbaugebietes geprägt sind“, sagt Heidi Schindler.

Allerdings sind Winzersekte noch ein Nischenprodukt. Sie machen nach Angaben des Deutschen Weininstituts gerade mal knapp zwei Prozent des gesamten Sektmarktes aus. Das mag auch am höheren Preis liegen.

Die Weinmesse „Baden-Württemberg Classics“ im Congress Center lädt ein, die Sekte der Winzer zu verkosten. Sie bringen insgesamt fast 600 Weine, Winzersekte und Edelbrände mit. Auch drei Winzer aus Sachsen machen mit – Frédéric Fourré, Jan Ulrich und das Weingut Lehmann. „Nur 44 Prozent der in Deutschland gekauften Weine werden auch hier angebaut“, sagt Fourré. Er wünscht sich hier mehr Liebe zu Regionalität, ähnlich wie sie viele Menschen schon bei Käse, Obst und Gemüse pflegen.

Weinmesse „Baden-Württemberg Classics“ am 4. und 5. Mai von 11 bis 18 Uhr im Internationalen Congress Center Dresden, Devrientstr. 10/12. Im Eintritt von 20 Euro ist das Verkosten aller Weine/Sekte inklusive. Mit Bus- oder Bahn-Ticket bei Vorlage 10 Euro.

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