ÖKOTEST FINDET VERBOTENEN WEICHMACHER IN KINDER-SONNENCREMES

Die Stiftung Warentest wies kürzlich in vier von 20 Sonnenschutzmitteln den Weichmacher DnHexP nach. Nun hat Ökotest 19 Produkte geprüft, die für Kinder empfohlen werden – und wurde auch fündig.

Das Wichtigste zuerst: Alles, was nun folgt, liefert keinen Grund, auf Sonnencreme zu verzichten. Gerade Kinder, aber nicht nur sie, sollten nicht ungeschützt bis zum Sonnenbrand in der Strahlung brutzeln.

Wer beim Eincremen aber kein Produkt verwenden will, dass einen verbotenen Weichmacher enthält, dem können die kürzlich von der Stiftung Warentest veröffentlichte Untersuchung sowie der nun erschienene Bericht von Öko-Test, weiterhelfen.

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Es geht um Di-n-hexylphthalat, kurz DnHexP. Der Nachweis dieser Substanz in verschiedenen Sonnencremes stand am Ende einer toxikologischen Detektivstory. Anfang des Jahres war in Hunderten Urinproben von Kitakindern und Erwachsenen vermehrt die Substanz Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) nachgewiesen worden, sie gilt als fortpflanzungs- und gesundheitsgefährdend und kann im Körper als Stoffwechselprodukt unter anderem aus dem Weichmacher Di-n-hexylphthalat entstehen.

Der Verdacht fiel auf Sonnenschutzmittel, weil Urinproben aus den Sommermonaten auffällig stark belastet waren. Außerdem können Sonnencremes im Herstellungsprozess mit Di-n-hexylphthalat verunreinigt werden, obwohl der Einsatz dieses Weichmachers laut EU-Kosmetikverordnung verboten ist. Das im Urin nachgewiesene MnHexP ist ein Abbauprodukt von DnHexP. Und tatsächlich fand sich letztere Substanz in Sonnenschutzmitteln verschiedener Hersteller.

Öko-Test untersuchte nun 19 Kinder-Sonnencremes auf den verbotenen Weichmacher, »nach vielen Anfragen verunsicherter Eltern«, heißt es. In drei Produkten wiesen sie Spuren von DnHexP nach. Alle drei enthielten demnach einen bestimmten chemischen UV-Filter: DHHB beziehungsweise Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat. DnHexP fällt als Nebenprodukt bei der Produktion dieses UV-Filters an. Allerdings waren nicht alle DHHB-haltigen Cremes mit dem Weichmacher belastet.

Den mit Abstand größten Gehalt an DnHexP wies Öko-Test in dem Produkt von Kaufland nach, »Bevola Kids Sonnencreme 50+«. Öko-Test Magazin betont, dass dies kein Grund zur Panik sei. Ein kleines Kind müsste demnach täglich mit mehr als einem Kilo dieser Sonnenmilch eingecremt werden, um in die Nähe bedenklicher Aufnahmemengen über die Haut zu kommen.

Dass die ermittelten Konzentrationen kein akutes Gesundheitsrisiko bergen, betonte auch Stiftung Warentest mit Bezug auf das Bundesinstitut für Risikobewertung.

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